SIBO - wenn Dir Probiotika nicht weiterhelfen
Hallo 🙂 Mein Name ist Nicole und ich bin Heilpraktikerin und Mykotherapeutin. Hier findest du Infos und Tipps rund um das Thema Gesundheit aus ganzheitlicher Sicht. Die Frauenheilkunde liegt mir ganz besonders am Herzen ❤️
Die Darmgesundheit spielt für uns Frauen eine große Rolle. Die Pille, Stress, Schmerzmittel, Hormonschwankungen z.B. in den Wechseljahren, Schwangerschaft und Geburt – das alles belastet auch unseren Darm!
Darmgesundheit spielt eine zentrale Rolle für unser allgemeines Wohlbefinden und die Funktion unseres Immunsystems. Der Darm, insbesondere der Dickdarm, beherbergt Billionen von Mikroorganismen, die zusammen als Darmmikrobiota bezeichnet werden. Diese Mikroorganismen helfen nicht nur bei der Verdauung von Nahrung, sondern sind auch entscheidend für die Produktion bestimmter Vitamine, die Regulierung des Immunsystems, den Abbau von Histamin und den Schutz vor Krankheitserregern.
Verschiedene Faktoren können die Zusammensetzung der Darmmikrobiota beeinflussen, darunter unsere Ernährung, Lebensstil, Medikamenteneinnahme (insbesondere Antibiotika) und Stress.
Antibiotika sind zwar lebensrettend und notwendig zur Bekämpfung bakterieller Infektionen, sie können jedoch auch die nützlichen Bakterien im Darm angreifen und das Gleichgewicht der Mikrobiota stören. Daher ist es wichtig, Antibiotika nur dann einzunehmen, wenn sie wirklich notwendig sind, und nach einer Antibiotikabehandlung die Darmflora durch eine gezielte Ernährung und probiotische Präparate zu unterstützen.
Stress und Schlafmangel können ebenfalls negative Auswirkungen auf die Darmgesundheit haben. Chronischer Stress kann die Barrierefunktion des Darms beeinträchtigen ebenfalls zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand führen. Dies kann Entzündungen und verschiedene gesundheitliche Probleme fördern.
Unsere Darmgesundheit hat einen engen Zusammenhang mit unserem Immunsystem. Etwa 70-80% der Immunzellen befinden sich im Darm, wo sie ständig mit den dort ankommenden Mikroorganismen interagieren. Ein gesunder Darm kann dazu beitragen, unser Immunsystem zu stärken und das Risiko für Infektionen und chronische Krankheiten zu verringern.

Hier soll es nun konkret um SIBO gehen. Hast du davon schon einmal gehört?
SIBO (Small intestinal bacterial overgrowth), oder Dünndarmfehlbesiedelung, bezeichnet einen Zustand, bei dem sich eine übermäßige Anzahl von Bakterien im Dünndarm ansammelt. Normalerweise sind die Bakterien in unserem Verdauungstrakt in einem bestimmten Gleichgewicht, wobei der Dünndarm relativ bakterienarm ist. Bei SIBO kann dieses Gleichgewicht gestört sein, was zu verschiedenen Symptomen führt. Daher kann es bei einer Einnahme von Probiotika auch zu einer noch höheren Fehlbesiedelung kommen und noch mehr Probleme entstehen.
Die Ursachen von SIBO:
– Anatomische Veränderungen: Strukturen wie Divertikel oder Narbengewebe können den normalen Fluss von Nahrungsmitteln und Bakterien im Dünndarm beeinträchtigen. Auch nach einem Kaiserschnitt können Verwachsungen entstehen, die hier einwirken können.
– Motilitätsstörungen: Erkrankungen, die die Beweglichkeit des Darms beeinträchtigen, wie z.B. Diabetes oder bestimmte neurologische Erkrankungen, können zu SIBO führen.
– Ernährungsfaktoren: Eine ballaststoffarme Ernährung oder übermäßiger Zuckerkonsum kann das Wachstum von Bakterien im Dünndarm fördern.
– Medikamente: Langfristige Einnahme von Protonenpumpenhemmern (Magensäureblockern) oder Antibiotika kann das Mikrobiom negativ beeinflussen.
– Zu wenig Magensäure: Unsere Magensäure ist wichtig, um schon in unserem Magen Bakterien und andere Erreger abzutöten. Besteht hier ein Problem, z.B. durch eine Autoimmun-Gastritis (oft bei Hashimoto-Patientinnen) oder durch die Einnahme von Protonenpumpenhemmern, können sich diese Bakterien ungehemmt im Dünndarm ansiedeln.
Die Symptome von SIBO:
– Blähungen (übelriechend) und Völlegefühl, relativ kurz nach dem Essen
– Bauchschmerzen oder -krämpfe
– Durchfall oder Verstopfung
– Übelkeit
– Gewichtsverlust oder Mangelernährung
Die Diagnose:
SIBO wird häufig durch Atemtests diagnostiziert, bei denen die Wasserstoff- oder Methanproduktion nach der Einnahme von Laktulose oder Glukose gemessen wird.
Die Dünndarmfehlbesiedelung kann in verschiedenen Formen auftreten, die sich hauptsächlich durch die Art der Bakterien und die Symptome unterscheiden. Die häufigsten Formen sind:
1. Wasserstoffproduzierende SIBO: Diese Form ist durch eine Überproduktion von Wasserstoffgas gekennzeichnet, das von bestimmten Bakterien im Dünndarm produziert wird. Symptome können Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall und Völlegefühl umfassen.
2. Methanproduzierende SIBO: Bei dieser Form sind Methan-produzierende Bakterien überrepräsentiert. Menschen mit dieser Form berichten häufig von Verstopfung, Blähungen und Bauchschmerzen. Methan kann die Darmmotilität verlangsamen, was zu einer erhöhten Verweildauer von Nahrungsmitteln im Dünndarm führt.
3. Gemischte SIBO: In einigen Fällen können sowohl Wasserstoff- als auch Methan-produzierende Bakterien im Dünndarm vorhanden sein. Dies kann zu einer Kombination der Symptome führen, die sowohl Durchfall als auch Verstopfung umfassen können.
Die Behandlung: Unterschiedlich.
Die schulmedizinische Behandlung kann Antibiotika zur Reduzierung der Bakterienzahl, Änderungen der Ernährung und gegebenenfalls Probiotika umfassen. Es ist wichtig, die Behandlung unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen.
In der Naturheilkunde geht es oft auch ohne weitere Antibiotika, die oft die auslösende Ursache der SIBO waren. Mit Heilkräutern, Ölen und Vitalpilzen kann man den Bakterien sehr effektiv zu Leibe rücken, vor allem, wenn man weiß, um welche Form es sich handelt. Natürlich muss auch hier die Ernährung entsprechend angepasst werden. Nach der Behandlung kann man mit einer Stuhluntersuchung gezielt herausfinden, welche Bakterien eventuell fehlen und wieder angesiedelt werden müssen.
Wenn Du Probleme mit deinem Darm hast, helfe ich Dir gerne weiter. Es gibt gute Tests, um zu schauen, wie es im Deinem Darm aussieht.
Bei Fragen zur genauen Diagnostik und Einnahmeempfehlungen buche gerne ein Beratungsgespräch bei mir🙂