Zu laut - Lärm im Alltag
Hallo 🙂 Mein Name ist Nicole und ich bin Heilpraktikerin und Mykotherapeutin. In meinem Blog findest du Infos und Tipps rund um das Thema Gesundheit aus ganzheitlicher Sicht. Hier liegt mir die Frauenheilkunde ganz besonders am Herzen ❤️
Lärm macht krank. Das gilt für laute Geräusche ebenso wie für die leisen. Wir wohnen in einer sehr ruhigen Straße. Ich schlafe definitiv am besten, wenn es total still ist. Ab und zu feiert mal ein Nachbar, das ist ja normal. Ich kann dann ganz schlecht einschlafen bei ungewohnten Geräuschen, ich merke richtig, wie mein Blutdruck dabei ansteigt und ich total hibbelig werde. Kennst du das auch?
Auf Dauer erhöht Lärm die Anfälligkeit für Krankheiten und Depression. Die Risiken für Herz-Kreislauferkrankungen und Arteriosklerose werden ebenfalls nachweislich erhöht. Außerdem kann Lärm – je nach Situation und Wahrnehmung – vor allem auch Stress bedeuten: Ab etwa 60 Dezibel schüttet der menschliche Körper z.B. die Stresshormone Cortisol und Adrenalin aus und diese erhöhen Herzfrequenz und Blutdruck. Neben dem Hormonhaushalt verändern sich auch Stoffwechsel und Gehirnstromaktivität durch langanhaltenden Lärm. Unsere Ohren versorgen uns mit lebenswichtigen Funktionen aus der Umwelt: sie warnen uns vor herannahenden Autos, helfen uns, Entfernungen abzuschätzen und Emotionen zu transportieren. Als einziger unserer Sinne ist unser Hörsinn sogar nachts aktiv 🙉 Da ist es also kein Wunder, wenn uns Partylärm stört, der bellende 🐕 oder die vorbei fahrende 🚒.
Worüber ich mir in diesem Zusammenhang wirklich Gedanken mache, sind Wärmepumpen. Gerade Luft-Wärmepumpen können ziemlich laute Geräusche erzeugen. Wie soll das also werden, wenn der Trend dahin geht? Unsere Straße z.B. ist eine enge Spielstraße. Wenn also meine Nachbarn anfangen, Wärmepumpen vor ihre Haustüre zu stellen, wird das ziemlich laut werden 😱 Kennst du das und hast da schon Erfahrungen mit gemacht?
Wie hoch die Lautstärke der Wärmepumpe sein kann, ist unterschiedlich. An der Schallquelle, also direkt neben der Luftwärmepumpe, liegen die Geräuschemissionen üblicherweise bei 50 bis 65 Dezibel. Da der Schalldruckpegel mit zunehmendem Abstand vom Gerät sinkt, beträgt er in drei Metern Entfernung meist weniger als 45 dB(A).
Allerdings erzeugt die Wärmepumpe vor allem tieffrequenten Schall, dieser wird als besonders unangenehm wahrgenommen und kann auch störend sein, wenn er gar nicht so laut ist. Tieffrequente Geräusche treten in vielen Bereichen unserer hochtechnisierten Gesellschaft auf. Beispielsweise können Transformatorenstationen oder Pumpen tieffrequente Geräusche verursachen. Auch Windräder emittieren Infraschall, der durch einen periodischen Wechseldruck beim Drehen der Rotorblätter entsteht.
Das menschliche Ohr verarbeitet tieffrequente Geräusche anders als mittel- oder hochfrequente: Im Frequenzbereich von 20 bis etwa 60 Hertz nehmen wir Tonhöhen und Lautstärke kaum noch wahr. Vielfach empfinden wir Schwingungen. Unterhalb von 20 Hertz fehlen Tonhöhen- und Lautstärkeempfindung meist vollständig. Stattdessen spüren wir – sofern der Schallpegel hoch genug ist – ein Pulsieren oder Vibrieren, das mit einem Druckgefühl auf den Ohren verbunden sein kann.
Tieffrequente Geräusche können sich von der Quelle durch Körperschall oder Luftschall in die Nachbarschaft ausbreiten. Bei Körperschallausbreitung werden Schwingungen durch feste Stoffe wie Fundamente, Boden, Decken oder Wände übertragen. Die Ausbreitungswege können dabei komplex sein. Am Immissionsort geben die Gebäudeteile die Körperschallschwingungen als sekundären Luftschall in den Raum ab. Körperschallschwingungen können aber auch direkt über den menschlichen Körper oder Körperteile als Vibrationen wahrgenommen werden. Tieffrequente Geräusche treten daher oftmals in Verbindung mit Vibrationen oder Erschütterungen auf.
Das alles hört sich für mich nicht gesund an. Im Auftrag des Umweltbundesamtes wurde eine Betroffenheitsanalyse durchgeführt. Tendenziell wurden in Süddeutschland, im Ruhrgebiet und in Berlin vermehrt Beschwerden über Infraschall und tieffrequente Geräusche gemeldet.
Grund für die Beschwerden waren vorwiegend Anlagen der Energieerzeugung (33,0%) und Raumlufttechnische Anlagen (22,8%). Von den Anlagen der Energieerzeugung waren Biogasanlagen (8,4%), Blockheizkraftwerke (6,5%) und Windenergieanlagen (3,3%) die häufigsten Quellenarten. Häufigster Anlass für Beschwerden waren Wärmepumpen (9,3%). Zur Zeit läuft noch eine Studie, welche Auswirkungen Infraschall auf unseren Nachtschlaf hat.
Laut RKI hat die Zahl der Beschwerden hinsichtlich tieffrequenter Geräuschbelästigungen zugenommen. Der Leidensdruck der Betroffenen ist häufig groß. Ich glaube, das wird noch weiter zunehmen.
In einer Welt mit steigender Umweltbelastung werden es vor allem sensible Menschen immer schwerer haben. Wie seht ihr das? Und was kann man aktiv dagegen tun? Natürlich gibt es Methoden zum Schallschutz der eigenen vier Wände, allerdings schlafe ich immer mit offenem Fenster. Da hilft dann auch keine gut gedämmte Fassade 🤨
Bei Fragen zur genauen Diagnostik und Einnahmeempfehlungen buche gerne ein Beratungsgespräch bei mir.
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