Gendermedizin
Hallo 🙂 Mein Name ist Nicole und ich bin Heilpraktikerin und Mykotherapeutin. In meinem Blog findest du Infos und Tipps rund um das Thema Gesundheit aus ganzheitlicher Sicht. Hier liegt mir die Frauenheilkunde ganz besonders am Herzen ❤️
Der Maßstab der meisten medizinischen Studien ist ein 75 Kilo schwerer Mann. Studien an Frauen durchzuführen, ist aufwändig. Frauen menstruieren. Frauen werden schwanger. Frauen kommen in die Wechseljahre. Frauen reagieren teilweise völlig anders auf Medikamente. Versuche an Mäusen hat man früher fast nur an männlichen Mäusen durchgeführt, weil die Forscher fürchteten, dass der weibliche Hormonzyklus die Testergebnisse beeinflusst. Anatomisch gesehen unterscheiden Frauen sich in vielerlei Hinsicht von Männern.
Frauen entwickeln eine bessere initiale Immunantwort gegen diese Erreger. Bei HIV wissen wir, dass Frauen mit einer akuten HIV-Infektion in den ersten sechs bis zwölf Monaten die Viruslast besser kontrollieren und geringere Virusreplikation haben als Männer. Wenn Männer über Schnupfen oder Grippe stöhnen, geht es ihnen teils wirklich schlechter als Frauen mit dem gleichen Infekt. Frauen haben ein stärkeres Immunsystem. Ursache ist das Hormon Östrogen, das die Vermehrung von Immunzellen unterstützt. Testosteron hingegen bremst deren Wachstum.
Beim Herzinfarkt haben Frauen meist andere Symptome zu Beginn, oft ist es ein Zufallsbefund, dass die Frau schon einmal einen Herzinfarkt hatten. Sie kommen mit einem Herzinfarkt im Schnitt erst zwei Stunden später als Männer in die Notaufnahme und dort wird er manchmal nicht erkannt, weil die Frau z.B. über Übelkeit und Rückenschmerzen klagt.
Die Harnwege und die Harnröhre der Frau sind kürzer, weshalb sie häufiger an Harnwegsinfektionen leiden. Erreger, die in die Harnröhre gelangen, können sich über die Blase bis zu den Nieren ausbreiten. Viele Männer wiederum bekommen im Alter Probleme beim Wasserlassen oder Harnwegsinfekte, weil sich ihre Prostata vergrößert hat und auf die Blase und die Harnröhre drückt.
Der weiblichen Leber fällt es schwerer, manche Medikamente zu verstoffwechseln und auszuscheiden, was leicht zu Überdosierungen führen kann. Allgemein leiden Frauen häufiger als Männer unter Arzneimittelnebenwirkungen. Männliche Zellen verfügen dagegen über ungünstigere Andockstationen für Schmerzmittel, weshalb Männer beispielsweise während einer Krebsbehandlung oft eine höhere Dosis benötigen.
Dies alles zeigt uns, dass wir das Geschlecht in die Behandlung immer mit einbeziehen müssen. Frauen haben ein anderes Verhältnis zu ihrem Körper und nehmen Veränderungen anders wahr. Das ist von der Natur so vorgesehen und hat nichts mit übertriebener Empfindlichkeit zu tun. Männer hingegen wurden so erzogen, dass sie Schmerzen möglichst gut weg stecken, daher muss man sie oft gezielter befragen. Von einer gezielten, Geschlechts-bezogenen Anamnese profitieren alle Zielgruppen: Männer, Frauen, junge und alte Patienten.
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